Freitag, 22. April 2016

The Huntsman & the Ice Queen (Universal Pictures)

The Huntsman & the Ice Queen (gesehen am 12.04.2016)
"Ist der Film heiß?" "Nein, er ist cool!"

Der erste Teil der nicht ganz ernstzunehmenden neuen Adaption des märchenhaften Stoffes hatte mich schon äußerst unterhalten im Kinosessel zurückgelassen, da war es ein Selbstverständnis, diesem Teil ebenfalls 114 Minuten meines Lebens zu opfern.

Zum Inhalt:
Auch nachdem ihre Schwester Ravenna besiegt wurde, setzt Freya ihren Kreuzzug mit unverminderter Härte fort. Sie lässt Kinder rauben, um diese zu ihren Huntsmen zu erziehen. Eric und Sara sind ihre besten Soldaten, halten aber ihre Liebe zueinander geheim. Ein Fluchtversuch entzweit die beiden - währenddessen treibt Freya ihre Suche nach dem Spiegel voran...

Zum Film:
Es ist ja immer wieder ein gern genutztes Feature, einen Prequel/Sequel zu machen, damit man den bösen "Musste ja ein zweiter Teil kommen bei dem Erfolg"-Kommentaren entgegnen kann.

Lustigerweise ist "Snow White & the Huntsman" kein großartiger Erfolg gewesen, er hat nicht mal sein Produktionsbudget von 170 Millionen Dollar eingespielt. Egal, denn The Huntsman & the Ice Queen (Originaltitel "The Huntsman: Winter's War") hat mir wie schon der erste Teil sehr viel Spaß bereitet.

Die geballte Frauenpower aus dem Trailer hatte mich sowieso schon überzeugt. 
Emily Blunt (seit Sicario eine meiner Lieblinge), Jessica Chastain (Zero Dark Thirty - unbedingt ansehen) sowie diejenige, der hoffentlich eine große Karriere als Oberbösewicht in vielen A-Klasse-Filmen beschieden ist - Charlize Theron!

Neben all diesen Powerhouses hat Chris Hemsworth einen schweren Stand, trotzdem sind die Oneliner treffsicher und er bekommt auch noch Hilfe von mehreren Zwergen (nach bester Herr der Ringe-Tricktechnik-Manier) in Form von Nick Frost und Rob Brydon sowie deren Love Interests.
Diese liefern ebenfalls einige sehr gute Dialoge und sind die Comic Reliefs, ohne jedoch zu klamaukig zu sein.

Man sieht dem Film sein Budget recht deutlich an, die Special sowie Visual Effects sind prima, die Sets aufwändig und die Kostüme ebenso.
Es ist ein Fantasy-Actionfilm, der als Märchen daherkommt. Es gib bekannte Elemente, einiges Neues, und trotzdem nimmt sich der Film nicht allzu ernst - was dem ganzen Film sehr gut tut.

Kristen Stewart fehlt mir nicht, dafür gibt es die oben schon erwähnten Damen in guter Form zu sehen.
Mal sehen, ob wir Regisseur Cedric Nicolas-Troyan noch öfter sehen. Er hat sich mit dem Film seine ersten Sporen als Director verdient, ursprünglich kommt er aus dem Special Effects-Bereich und hat hier schon bei einigen Blockbustern mitgewirkt.
Alles in einen Topf geworfen, kurz gewürzt und eingekocht bis nur noch eine Essenz übrig bleibt macht bei mir 8/10 Punkten.
Davon kann es gerne noch weitere Teile geben, einen Huntsman kriegt man ja überall unter.

Fun Facts
Die Gage von Charlize Theron für diesen Film wurde im Zuge des Sony Hacks neu verhandelt, da sie natürlich die gleiche Kohle wie Hemsworth haben wollte.

Universal Pictures hat Kristen Stewart aus der Cast-Liste gestrichen, nachdem es einen Aufruhr gab, da sie ein Verhältnis mit dem Regisseur des ersten Teiles gehabt haben soll. Offiziell hieß es, dass der zweite Teil eher vom Huntsman handeln sollte als von Snow White.

Emily Blunt war Marvels erste Wahl für die Rolle der Black Widow. Leider musste sie absagen, da sie kurz zuvor für einen anderen Film unterschrieben hatte: Gullivers Reisen.




Mittwoch, 20. April 2016

10 Cloverfield Lane (Paramount Pictures)

10 Cloverfield Lane (gesehen am 05.04.2016)

Ein wahres Schlüsselelement des Films!


Leider hat mich eine Defekt an meinem PC fast zwei Wochen vom Reviewschreiben abgehalten, daher ist meine Erinnerung an den Film möglicherweise etwas lückenhaft. Außerdem gibt es jetzt in kurzer Abfolge mehrere.

Nachdem die erste News zu diesem Film veröffentlicht wurde, kam er sofort auf meine Liste. Nach dem ersten Trailer habe ich ihn wieder halb durchgestrichen, denn Suspense- sowie Horrorfilme sind so gar nicht mehr meins. 
Dass der Film nur im gleichen Universum wie Cloverfield spielt und keine simple Fortsetzung des Franchises mit gleichen Mitteln ist - sowie John Goodman - haben ihn dann wieder auf meine Liste befördert.

Zum Inhalt:
Michelle, die eben ihren Freund verlassen hat, wird auf der Autofahrt in einen Unfall verwickelt und findet sich in einem Bunker mit dem trotteligen Emmett und dem am Rande des Wahnsinns stolpernden Verschwörungsfanatiker Howard, der schon immer wusste, "dass etwas passieren würde". Michelle ist hin- und hergerissen zwischen Glauben an einen Angriff und dem Zweifel, dass Howard sie gefangen hält.

Zum Film:
Kammerstücke wie dieses erfordern immer eine gewisse Qualität der Schauspieler, ansonsten wirkt das eigentlich atmosphärisch dichte und beklemmende des Filmes überhaupt nicht. Im vorliegenden Fall von 10 Cloverfield Lane allerdings funktionieren die Darsteller in der Umgebung des Bunkers exzellent. 
John Goodman, dessen Rollen mit fortschreitendem Alter immer cooler und besser werden, ist Dreh- und Angelpunkt der ständig über Mary Elizabeth Winstead und John Gallagher Jr. schwebenden Gefahr und Unsicherheit. Das übertragen sie sehr gut auf den Zuschauer (mich zum Beispiel), der alle Dialoge aufsaugt und analysiert nach Anhaltspunkten, ob Howard etwas bemerkt oder nicht.

Der Film ist ein Wechselbad der Gefühle, fröhliches Zusammensein mit Spielen und Musik wechselt sich hier schnell ab mit Wutausbrüchen, Verzweiflung und Panik - eben ein klassischer Suspense-Movie.
Das Set Design verlangt natürlich auch ein wenig Beachtung, da der Film nahezu vollständig innerhalb des Bunkers spielt. Wer schonmal einen Bericht über die Prepper-Kultur (engl. preparation: Vorbereitet sein) in den USA gesehen hat, der wird die Paranoia dieses Menschenschlages durchaus in John Goodman wiederfinden. Diese Menschen nehmen das Schlimmste an und bereiten sich auf ein Leben im Untergrund vor, installieren Luftaustauschsysteme und lassen ihre Bunker zu zweiten Lebensräumen umbauen.
Genau das gibt Emmett in einer Szene wieder, der für Howard dieses System gebaut hat.
Der Bunker hat viele persönliche Gegenstände, Möbel, Gläser. Alles sieht zusammengewürfelt und nach zweiter Garnitur aus, sodass der Zuschauer sofort in diese Kulisse eintaucht.

Mit einem Budget von grob 15 Millionen Dollar liegt 10 Cloverfield Lane fast 10 Millionen unter dem ersten Teil, der 2008 für Furore sorgte.
Dieser Film nun hat seinen festen Platz im Cloverfield-Universum und sorgt mit seinem Schluß auch für einen schönen Smirk-Moment.

Mary Elizabeth Winstead hatte wohl schon immer ein Faible für die etwas abstrusere Schiene, war sie doch schon in Streifen wie Ring 2, Final Destination 3 oder Death Proof.
Ich freue mich auf ein Wiedersehen mit der Filmtochter von John McClane in "Braindead - The Series", in der Aliens aus dem Weltall (Bad Taste?) die Gehirne der Menschen gefressen haben...wundervoll!
John Gallagher Jr. werde ich mir wieder in The Belko Experiment von James Gunn ansehen und John Goodman natürlich in Kong: Skull Island.


Ein großer kleiner Film mit sehr gut agierenden Schauspielern und der Atmosphäre eines Psycho oder Dressed to kill. Er hatte Spannung für 8/10 Punkten für mich.

Fun Facts:
Michelles Freund Ben wird im Original gesprochen von Bradley Cooper, sein wohl kürzester Auftritt in einem Film.

Der Film wurde komplett geheim produziert und fertiggestellt, der erste Trailer war erst zwei Monate vor Kinostart zu sehen.

Die Getränkemarke "Slusho" kommt auch in Cloverfield von 2008 vor.